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Helgoland, Deutschlands einzige Hochseeinsel, liegt mitten in der Nordsee,
etwa 80 km von der Küste entfernt. Schon die Anreise ist ein
kleines Abenteuer. Fast alle Schiffe legen nicht direkt an, sondern
liegen auf Reede. Von dort muss man in kleine "Börteboote" umsteigen,
mit denen man dann an Land gebracht wird. "Ins Wasser ist dabei noch
niemand gefallen", wurde uns versichert. Das ist übrigens auch ein
Grund, warum bei sehr starkem Wind oder Seegang keine Fahrten nach
Helgoland stattfinden.
Trotzdem lohnt sich die Fahrt nach Helgoland, die Insel ist einmalig.
Es gibt keine Autos, nur ein oder zwei Baustellenfahrzeuge. Der
Gepäcktransport der Übernachtungsgäste wird mit kleinen
Elektrofahrzeugen vorgenommen. Helgoland ist auch so klein, daß man
die Insel bequem in einer Stunde zu Fuß umrunden kann. Dabei kommt
man auch an sehr vielen Kratern vorbei. Helgoland war früher einmal
militärisches Übungsgelände der Briten. Aber diese Zeiten
sind Gott sei Dank vorbei.
Es gibt noch in unmittelbarer Nähe eine zweite Insel, die
"Düne". Dies ist Helgolands Sandstrand und Flugplatz. Aber dafür
hatten wir leider keine Zeit. Interessant wäre sicher einmal auf
Helgoland zu übernachten. Ich glaube, daß die Insel noch ganz
andere Reize entfaltet, wenn die ganzen Tagesgäste nicht mehr oder
noch nicht da sind.
Einen Punkt sollte man auch noch bedenken. Die von den Reedereien
angegebenen Aufhenthaltsdauern sind natürlich nur ein
theoretischer Wert, da die Passagiere das Schiff nicht in unendlich
kurzer Zeit verlassen können. Ebenso können nicht alle
Passagiere mit dem letzten Börteboot auf das Schiff zurück. Den
Mehrpreis für eine schnellere Fahrt und eine angeblich längere
Aufhenthalsdauer kann man sich also sparen.
Übrigens ist Helgoland außerhalb der EU. Man kann dort also
zollfrei einkaufen. Dementsprechend muß man bei der Rückkehr
zum Schiff durch den Zoll. Das sorgte bei manchen für lange
Gesichter, da die Freigrenzen sehr niedrig sind.
Wie Ihr an meiner langen Vorrede sehen könnt waren wir trotzdem von
Helgoland sehr begeistert. Diese Ruhe, dieses Licht, diese Farben lassen
das Fotografenherz höher schlagen. Und das Wetter, das wir hatten,
war einfach traumhaft. Aber jetzt lasse ich endlich die Bilder
sprechen.
Die Anreise erfolgte bei schönstem Wetter und ruhiger See über
die offene Nordsee. Unterwegs sahen wir jede Menge Krabbenkutter, die
gerade unser Abendbrot fangen.
Krabbenkutter während unserer Überfahrt nach
Helgoland
Ein ganz bekanntes Motiv von Helgoland sind die bunten Hummerbuden. Dort
wurde früher Hummer verkauft. Heute befinden sich kleine
Reparaturbetriebe für Boote darin.
Die Hummerbuden
Im prallen Sonnenschein kommen die Farben der bunten Hummerbuden
natürlich noch besser zur Geltung.
Bunte Hummerbuden, eines von Helgolands Wahrzeichen
Die Lichtstimmung auf Helgoland hat uns richtig verzaubert. Das Blau des
Meeres und des Himmels, das Grün des Grases, das Rot der Felsen;
selbst ein einfacher Strauch sieht auf Helgoland ganz besonders aus.
Strauch auf Helgoland
Ein riesige Attraktion auf Helgoland ist der Lummenfelsen. Man findet dort
nicht nur tausende von brütenden Lummen, die ihre Nester geschickt in
den roten Fels bauen, sondern noch viel mehr Touristen.
Lummenfelsen, Helgoland
Das bekannteste Wahrzeichen von Helgoland, und auch eines der bekanntesten
von ganz Deutschland, ist die "Lange Anna", eine rote Felsnadel, die aus
dem Meer ragt. Um der ständigen Erosion vorzubeugen wird sie von
einer Mauer geschützt.
Die Lange Anna, Helgolands Wahrzeichen
Die Unterstadt von Helgoland ist recht dicht bebaut. Hier finden sich die
ganzen Unterkünfte, Restaurants und Geschäfte.
Die Unterstadt von Helgoland
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